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12 in 12 – Kaffee – Drip, Espresso oder Cold Brew?

Für mich war im Prinzip immer klar, dass ich Kaffee nur nach der Espresso-Methode trinke und dass alles andere zweitklassig ist. Nirgends ist so viel Koffein und auch Geschmack drinnen, wir in einem auf Espresso basierten Kaffee, sei das nun ein ganz kurzer Ristretto oder ein Latte mit zwei oder drei Espresso-Shots. Diese Meinung wurde während meines meines Rom-Aufenthalts nochmals bekräftigtFilterkaffee? Pfui Spinne. So hat vielleicht mal meine Grossmutter Kaffee gemacht. Doch halt, ist das wieder einmal eines dieser Vorurteile? Wer in den Hipsterbars dieser Welt verkehrt, der stellt fest, dass der sogenannte Drip Coffee, wie die Trendsetter den guten alten FIlter-Kaffee nennen, den Espresso teilweise ganz verdrängt hat. Besonders, wenn es um einen grossen Kaffee in der Kaffeetasse geht, wählen immer mehr Kunden den Kaffee aus dem Filter.


Die Barristas leeren das Heisse Wasser ganz langsam direkt in den FIlter, der entweder über einer Tasse oder einer kleinen Kanne steht.Manchmal wird dazu noch etwas mit einem Löffel umgerührt, damit die Kaffeekörner besonders gut mit dem Wasser in Berührung kommen. Langsam tropft dann der Kaffee in die Tasse. Der Geschmack ist überraschend kräftig und delikat. Mit keiner anderen Methode schmeckt man die Unterschiede der Röstung und der Herkunft der Bohne so gut heraus, wie mit der Filtermethode.

Doch da sich über Geschmack ja bekanntlich streiten lässt, will ich die Sache mal wissenschaftlich angehen. Wir trinken Kaffee ja nicht zuletzt wegen dem Muntermacher Koffein. Espresso hat mehr Koffein, da der Wasserdruck alles aus der Bohne rauspresst. Tatsächlich?

Ein Espresso hat im Schnitt 64 Milligramm Koffein. Ein Espresso von Starbucks hat gar etwas mehr und zwar 75 Milligramm. Der Venti Latte von Starbucks enthält drei Espressoshots und damit 225 Milligramm Koffein. Wie sieht das bei einem fachgerecht gemachten Filterkaffe aus? Wenn man als fairen Vergleich wieder Starbucks heranzieht sieht das so aus. Der Pike Place House Brew hat auf Basis des Venti 415 Milligram Kaffein, der Blonde Roast gar 445. Das ist annähernd doppelt soviel Koffein wie ein Espressogetränk und sieben Mal soviel wie ein normaler Espresso.

Cold Brew bei Blue Bottle

Wer ein Superhipster ist, der bestellt ja nur noch Cold Brew, den kalt gefilterten Kaffee. Der hat übrigens noch mehr Koffein als ein normal gefilterter Kaffee. Der Cold Brew von Blue Bottle Coffee  zum Beispiel, der mit Nitro gekühlt wird und dadurch einen Schaum wie ein Guinness entwickelt, ist echt klasse und hat bis zu 500 Milligram Koffein.
Wer also beim Italiener um die Ecke einen doppelten Espresso bestellt, um richtig wach zu werden, der sollte lieber zu Starbucks gehen und einen Filterkaffe bestellen….

12 in 12 – Milch oder nicht Milch ist hier die Frage

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Kyrillische Schriftzeichen lernen, bevor die Reise nach Russland los geht?  Wer braucht das schon. Russisch? Nee. Das geht auch ohne. Den Beweis dafür wollte ich auf meinem ersten Trip zum Supermarkt gleich mal antreten. Ein Kinderspiel. Schliesslich ist man ja Street Smart.

Auf jeden Fall brauchen wir Milch. Denn ohne schmeckt der Kaffee am Morgen nur halb so gut. Und da war sie schon, die gute Milch. 1% Fettgehalt. Ja klar, man will ja auch auf die Linie achten. Bezahlt, raus aus dem Supermarkt und rauf in die Wohnung. Die kleine Bialetti auf den Gasherd gestellt, das liebenswerte Gurgelgeräusch ist schon bald gut zu hören und der Espresso ist so gut wie fertig. Dazu ein Tröpfchen Milch. Ja nicht zu viel, denn der Espresso soll ja stark und heiss bleiben.  Doch WTF. Der Kaffee gerinnt . Hab ich das Verfallsdatum der Milch nicht genau angeschaut? Doch, haltbar bis Ende September. Ein Blick auf den Schriftzug. Was steht da genau drauf? Kefir. Mann – Wie dumm bin ich denn?  Kefir, die Sauermilch, die aus Russlands Nordkaukasus-Region stammt. Toll. Wird wohl nicht das letzte Lehrgeld gewesen sein.