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12 in 12 – Alle lieben Mengmeng

Pandafieber in Berlin. Die Pandadame Mengmeng isst genüsslich Bambushalme in ihrem Gehege im Zoo. Seit ein paar Wochen hat der Berliner Zoo zwei Pandas. Ob ihrs glaubt oder nicht, die beiden Bären sind DAS Stadtgespräch.

Auch ich habe Pandafieber. So stehe ich in der ersten Reihe vor dem riesigen offenen Pandagehege. Die Berlinerin neben mir ist ganz entzückt: “Ich habe mir sofort eine Jahreskarte gekauft, als ich das mit den Pandas gehört habe und bin jeden Tag zweimal hier. Mengmeng ist mir schon so richtiges Herz gewachsen.”

Ich war überrascht zu hören, dass es in Europa neben Berlin nur in drei weiteren Zoos Grosse Pandas gibt und zwar in Wien, Edinburgh und Beauval. Die Berliner Pandas gehören übrigens weiterhin China und sind nur ausgeliehen. Trotz der Artenschutz in China sind Pandas vom Aussterben bedroht.

Seelenruhig lässt sich das sechs Jahre alte Männchen Jiao Qing hinter Glas fotografieren. Ab und zu dreht er eine kleine Runde durch sein 80 Quadratmeter grosses „Wohnzimmer“, um sich danach wieder auf seinen Holzthron zu hocken, Bambus zu knabbern und den Menschen hinter der Glasscheibe zuzusehen.

Mengmeng ist gerade vier Jahre alt geworden und ist deutlich aktiver. Sie klettert gerne auf die kleine Eiche, was den Zoowärtern gar nicht so passt,  und ist  auch sonst für jeden Schabernack zu haben; ausser natürlich,  wenn sie Bambus isst, dann ist Mengmeng hoch konzentriert.

Dass es immer noch so wenige Pandas gibt –  es sind unter 2000 – liegt nicht zuletzt daran, dass die Paarung in der freien Wildbahn schwierig ist. Die Weibchen sind nur 2 bis 7 Tage im Jahr Empfangsbereit und dann ist oft das Problem, dass sie nicht genau wissen, wo die Männchen sich so rumtreiben. Abholzung, Verkehr und Landwirtschaft haben die Lebensräume der Pandas zerstückelt. Pandas leben nur in China und zwar mitten im Land .Das Habitat der Pandas sind subtropische Berghänge mit dichter Bewaldung. Hier leben sie im Sommer in Höhen von 2700 bis 4000 Metern, im Winter wandern sie in tiefergelegene, oft rund 800 Meter hohe Gebiete ab.

30 Kilo Bambus pro Tag futtern die Pandas. Richtig verdauen können sie das Gestrüpp aber nicht. Nur 20% wird verarbeitet und Nährwert hat Bambus auch kaum. Das ist auch der Grund, warum der Panda oft faul herumliegt. Er muss Energie sparen. Kein Faulpelz also, sondern ein schlauer Fuchs.

Mengmeng ist in der Zwischenzeit wieder auf die Eiche geklettert. Das braucht bestimmt die ganze Energie von 5 Kilo Bambus. Doch das ist ihr egal. Sie wollte auf den Baum und da ist sie jetzt auch drauf. Sie scheint sich wohl zu fühlen in Berlin.

12 in 12 – Let them eat cake!

Kuchen oder Brot? Egal. Das meinte schon Marie Antoinette, die Frau von Louis XVI. Sie wurde durch das Zitat: “Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie eben Kuchen essen” berühm und berüchtigt. Dass sie das nie gesagt hat, interessiert heute nur noch die Geschichtsforscher. Erstens heisst es im Original aus Les Confessions von Jean-Jaques Rousseau; “Dann sollen sie Brioche essen” und nicht wie immer wieder falsch übersetzt wird “Kuchen”, und zweitens schrieb Rousseau das Zitat lediglich einer grossen Prinzessin und nicht Marie Antoinette  zu. Marie Antoinette war zur Zeit der Veröffentlichung von Les Confessions erst zehn Jahre alt und noch keine grosse Prinzessin.

Soviel zur Historie. Keine Frage. Ich habe eine Schwäche für gute Backwaren und himmlische Patisserie. Genauso wie ich die Italiener nicht ausstehen kann, die behaupten, dass guter Kaffee nur in Italien serviert wird, kann ich aber auch die Franzosen nicht riechen, die ein Eclair nur dann überhaupt probieren, wenn es in Frankreich hergestellt wurde oder wenn der Bäcker immerhin Franzose ist.

Ich bin der Meinung, dass sich in jeder Grossstadt Patisserien finden lassen, die genauso gute Süssigkeiten herstellen, wir die Franzosen. Doch eines muss ich den Franzosen lassen. Während ich in allen anderen Städten zuerst mal drei Nieten ziehe, bis ich die richtige Bäckerei ider Konditorei  gefunden habe, gibt es in Paris Boulangerien und Patisserien en masse. Oft sind es zwei bis drei oder gar vier im gleichen Strassenzug innerhalb von 100 Metern – eine  meist besser als die andere.

Kleiner Einschub, um Verwirrung zu vermeiden: Eine Boulangerie ist übrigens auf Brot und einfaches Gebäck spezialisiert. Manchmal bietet die Boulangerie  auch Sachen wie Millefeuille, Eclairs und Früchtetörtchen an. Doch die sind oft eher zweitklassig. Auch Sandwiches und Getränke sind beim Boulanger im Angebot.Eine Patisserie ist auf gut  Deutsch eine Konditorei und ist somit ausschliesslich auf Feingebäck spezialisiert. Ihr wisst schon, was ich damit meine.

Hier sind meine Favoriten, in Paris aus der Welt der Patisserien unterteilt nach ihren Spezialitäten:

Eclair

Eigentlich mag ich keine Eclairs. Wenn bei uns an der Kuchentheke nur noch das Eclair übrig war, dann bin ich jeweils wieder aus dem Laden gelaufen. Doch seit ich weiss, wie ein richtiges Schokoladen-Eclair schmecken muss, liebe ich die Dinger. Das Beste gibt es im Stohrer, der ältesten Patisserie von Paris (seit 1730 im Geschäft). Lasst Euch nicht davon täuschen dass hier auch  Touristen ein- und ausgehen. Die Eclairs sind grandios.

Lemon Meringue

Das beste Lemon Meringue gibt es bei Karamel. Der Bäcker macht alles in Perfektion und hat so gut wie alle Preise gewonnen, die man gewinnen kann. Während Lemon Meringue sonst schon mal zu süss sein kann, ist hier alles in Perfektion ausbalanciert. I want one!!!

Saint-Honoré

Die etwas abgewandelte Version des französischen Klassiker macht Pain Pain so wie kein Anderer. Lecker.

Millefeuille

Ein Millefeuille hat aber sowas von gar nichts mit einer Kremeschnitte zu tun. Der Teig ist so richtig erdig und nicht fast roh und die Vanillecreme ist komplex und nicht einfach Pudding. Carl Marletti kann das am besten.

Schokolade

Alain Ducasse ist für viele der beste Koch der Welt. In Paris stellt er in einem kleinen Laden (es gibt drei Filialen) Schokolade her. Die Tafeln sind nicht ganz billig. Doch es lohnt sich. Ja, Lindt ist auch nicht schlecht. Doch das hier ist nochmals eine andere Dimension.

12 in 12 – Die Wüste lebt

Die Natur ist schon was unglaubliches. Wie sie sich gegen alle Widerstände immer wieder durchsetzt ist faszinierend. Mitten in der Wüste, unweit von Los Angeles, wo sonst kein Kraut wächst und sogar Kakteen Mühe haben, noch Nährstoffe zu finden, blühen im Moment die Blumen um die Wette. Kaum ein Tropfen Wasser weit und breit und trotzdem hat es die Natur irgendwie so eingerichtet, dass die Wüste lebt. Einfach nur schön anzusehen. Ein paar Eindrücke: