Tag Archives: Moskau

12 in 12 – Milch oder nicht Milch ist hier die Frage

IMG_8727

Kyrillische Schriftzeichen lernen, bevor die Reise nach Russland los geht?  Wer braucht das schon. Russisch? Nee. Das geht auch ohne. Den Beweis dafür wollte ich auf meinem ersten Trip zum Supermarkt gleich mal antreten. Ein Kinderspiel. Schliesslich ist man ja Street Smart.

Auf jeden Fall brauchen wir Milch. Denn ohne schmeckt der Kaffee am Morgen nur halb so gut. Und da war sie schon, die gute Milch. 1% Fettgehalt. Ja klar, man will ja auch auf die Linie achten. Bezahlt, raus aus dem Supermarkt und rauf in die Wohnung. Die kleine Bialetti auf den Gasherd gestellt, das liebenswerte Gurgelgeräusch ist schon bald gut zu hören und der Espresso ist so gut wie fertig. Dazu ein Tröpfchen Milch. Ja nicht zu viel, denn der Espresso soll ja stark und heiss bleiben.  Doch WTF. Der Kaffee gerinnt . Hab ich das Verfallsdatum der Milch nicht genau angeschaut? Doch, haltbar bis Ende September. Ein Blick auf den Schriftzug. Was steht da genau drauf? Kefir. Mann – Wie dumm bin ich denn?  Kefir, die Sauermilch, die aus Russlands Nordkaukasus-Region stammt. Toll. Wird wohl nicht das letzte Lehrgeld gewesen sein.

 

12 in 12 – Big Brother Is Watching Me

IMG_8726Ich weiss gar nicht, ob ich darauf stolz sein soll oder ob ich mich hier lieber aus dem Staub machen sollte. Doch der Reihe nach. Es hatte alles so gut angefangen. Die Sonne scheint über Moskau, die Luft riecht nach Abenteuer, die Strasse lacht mich an und das erste Vortasten unter Balalaikaklängen, Wodkaflaschen und einer wohl tuenden Gemächlichkeit tut so richtig gut.

Zeit, den Computer hochzufahren und Euch über Trendengel auf dem Laufenden zu halten. Doch verflixt, auf keinem meiner Geräte funktioniert meine Website. TrendEngel scheint die einzige Website zu sein, die hier nicht zugänglich ist. Das kann doch wohl nicht angehen. Ist TrendEngel hier tatsächlich jemandem aufgefallen und ist die Website auf ner schwarzen Liste? Warum nur?
Ein kurzer Google-Search sagt mir, dass die Internet-Zensur hier auf gesetzlicher Basis ziemlich stark verankert ist. Zwar gibt es immer wieder Aufschreie, wenn man die Offenheit des Webs zu stark kappen will, doch ob das nützt?

Ehrlich gesagt kann ich nicht genau sagen, wie stark hier das World Wide Web „regionalisiert“ wird und das schon gar nicht nach mal einem Tag Russland. Doch ich bin schon perplex, dass ich hier TrendEngel nicht aufrufen kann. Ob die Site wirklich zensuriert wird, oder ob es sich um ein rein technisches Problem handelt, weiss ich natürlich auch nicht.
Bestimmt bilde ich mir das alles nur ein. Ganz sicher sogar…Fakt ist: Wer hier TrendEngel in den Browser eingibt, der starrt in die Leere.

Auf jeden Fall braucht Ihr nicht zu verzagen. Von solchen Stolpersteinchen lässt sich TrendEngel nicht ins Bockshorn jagen. Ihr werdet auch weiterhin auf TrendEngel auf dem Laufenden gehalten, wenn es um 12 in 12 geht. Da gibt es ja zum Glück doch so einige Tricks und hilfreiche Nerds (Danke T aus M), die einem zeigen, wie man dann doch wieder Zugang zu Webseiten herstellen kann. Alles ist wieder gut.

Ob mich Big Brother nun tatsächlich im Visier hat? Stay tuned.

12 Monate – 12 Städte – Der Countdown läuft

world-map“Veränderte Distanz von der Heimat verändert das innere Mass”. Jaja, schon gut, das ist natürlich nicht von mir, sondern von Stefan Zweig.  Trotzdem setz ich nochmal einen drauf, einfacher aber keineswegs trivialer:
“Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen”. Das ist vom guten alten Johann Wolfgang mit Nachnamen Goethe.

Doch halt, ich will hier noch gar nicht ins Philosophieren kommen, sondern erst mal ganz kurz durchschnaufen.

Der Countdown läuft: Meine Frau und ich stehen kurz davor, hier in Zürich alles stehen und liegen zu lassen. Die Jobs sind gekündigt, die Flüge gebucht und das Experiment kann losgehen. Wie ist es, in fremden Städten zu leben – 12 an der Zahl und das in 12 Monaten. Klar ist das schwierig zu beurteilen in jeweils nur einem Monat. Wir stellen uns der Herausforderung , der Wahrheit einen Schritt näher zu kommen. Ist es zu Hause wirklich immer am schönsten oder hat diese Weisheit  mehr mit Bequemlichkeit als mit Wahrheit zu tun? Eine rhetorische Frage? Vielleicht.

Ach ja, wer geht hier eigentlich genau auf die Reise? Ich heisse Jan Schwalbe, bin Mitte 40,  bin seit über 20 Jahren Journalist, bin verheiratet und lebe im Moment in Zürich.  Auswandern ist mir keineswegs fremd. London und New York nannte ich für über 10 Jahre auch schon mal meine Heimat.

Enough about me…Schnallt Euch an, follow the journey und viel Spass. Erster Halt: Moskau.