12 in 12 – Welcome to the Hotel California

“Hotel California” von den Eagles aus dem Jahr 1976. Wer bringt mit diesem Song nicht irgendeine unsägliche Schülerparty, eine unendlich lange Autofahrt oder eine durchzechte Nacht in Verbindung. Ich habe eine extreme Hassliebe gegenüber dem Song entwickelt. Ja, es ist ein grossartiger Song, doch ich habe ihn zu oft gehört.

Wie oft habt ihr den Song schon gehört? Zehn Mal? Hudert Mal? oder gar Tausend Mal? Und worum geht es in dem Song? Wisst ihr das? Die meisten Leute meinen, es geht um das unbeschwerte Leben in Kalifornien, um Sonne, Strand und Palmen. Weit gefehlt.

Es geht um die vermeintlichen Ideale des American Dream, um die Dekadenz und den Verfall des American Way of Life in den 70er Jahren, um Süchte, Sehnsüchte und vielleicht auch um den Teufel…

Lest Euch mal diese Textzeile aus dem Song durch. Tausend mal gehört und tausend mal ist nichts passiert:

Last thing I remember, I was
Running for the door
I had to find the passage back to the place I was before
‘Relax’ said the night man,
‘We are programmed to receive.
You can check out any time you like,
But you can never leave!’

YOU CAN CHECK OUT ANY TIME YOU LIKE
BUT YOU CAN NEVER LEAVE

Für mich persönlich ist das die perfekte Charakterisierung von Los Angeles. Du wirst wie ein Magnet von dieser Stadt angezogen und Du kannst die Stadt auch wieder verlassen, doch loslassen wird sie dich nie.

Einige Interpretationen gehen deutlich weiter. Beim Hotel California soll es sich um eine Hippie-Sekte, eine Gemeinschaft von Satanisten um Anton Szandor LaVey oder um eine geschlossene psychiatrische Einrichtung handeln, aus der kein Entkommen möglich ist. Auch wenn Don Henley von den Eagles das immer dementiert, würde das auch gut zum Song passen.

Das Hotel California per se gibt es übrigens nicht. Auf dem Plattencover ist das legendäre Beverly Hilton in Los Angeles abgebildet. Auch das Chateau Marmont in L.A. wird oft als Referenz herangezogen. Für mich kann es so gut wie jedes Motel oder Hotel in Los Angeles sein. Es gibt kaum eines, das nicht seine kleinen Geheimnisse hat.

Dann noch diese Strophe:

Her mind is Tiffany-twisted, she got the Mercedes bends
She got a lot of pretty, pretty boys, that she calls friends
How they dance in the courtyard, sweet summer sweat
Some dance to remember, some dance to forget

Hier wird die  Oberflächlichkeit des Lebens im Luxus charakterisiert (pretty boys, that she calls friends) zudem haben die Zeilen etwas geheimnisvoll/mystisches (some dance to remember, some dance to forget) – Da ist mehr drin, als man denkt.

Ach ja, noch kurz zum Satan. Auf dem Cover des Albums steht ein Wesen im ersten Stock in den Arkaden, das vage an den Teufel erinnert.

Die Songzeilen

They stab it with their steely knives
But they just can’t kill the beast

soll die Resistenz und Übermächtigkeit des Teufels beschreiben…und dann natürlich wieder

YOU CAN CHECK OUT ANY TIME YOU LIKE
BUT YOU CAN NEVER LEAVE

Für die, die sich nicht mehr erinnern können: Der Song:

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