12 in 12 – Der grosse Honigkrieg

Bei der Zwischenlandung in Auckland auf dem Weg nach Sydney hätte ich fast den Anschlussflug verpasst, weil mich der Shop mit den neuseeländischen Spezialitäten in den Bann gezogen hatte. Gefrorene Abalone-Muscheln, Wundercreme aus Schafsmilch und  ein Serum, das aus dem Gift der Bienen gewonnen wird.  Doch am meisten fasziniert hatte mich eine kleine Dose Honig. Manuka-Honig stand da drauf. Kostenpunkt umgerechnet rund 350 Euro. Was steckte dahinter? So eine Art Royal Jelly?

Der Verkäufer hatte schon das Glänzen in den Augen, als ich das Glas genau studierte. “Das ist was ganz besonderes. Der  Manuka-Honig wird aus dem Blütennektar der Südseemyrte (Manuka) erzeugt  und ist ein Naturheilmittel” erklärt er mir. “Heilmittel gegen was?” will ich wissen. “Der hilft gegen Allergien, schliesst Wunden, fördert die Verdauung, zerstört Bakterien, stärkt das Immunsystem und lindert Atembeschwerden aller Art. ” Aha, ein Wundermittel also.

Er gibt mir einen klitzekleinen Löffel zum probieren und ich muss sagen: Er schmeckt. Der Verkäufer macht mich darauf aufmerksam, dass es den Honig nur in Neuseeland gibt und dass der Tennisspieler Novak Djokovic seine Turniere nur gewinnt, weil er ein grosser Fan des Honigs sei. Dennoch bin ich nicht restlos überzeugt und verzichte ich auf einen Kauf.

In Sydney angekommen, sehe ich im Organic Food Store in Bondi Beach wieder diesen Manuka Honig. Dieses Mal kommt er aus Australien. “Ich dachte, Manuka kommt nur aus Neuseeland” frage ich die Verkäuferin unschuldig. “Ja, das hätten die Kiwis wohl gerne”, sagt sie. “Die Südseemyrte mit ihren einmaligen Wirkstoffen wächst auch in Südaustralien. Doch im Moment bekriegen sich unsere beiden Länder, wer im Endeffekt den Namen benutzen darf.”

Der König unter den Manuka-Produkten ist jener Honig, der einen Unique Manuka Factor (UMF) von 25+ hat. Damit wird die antibakterielle Wirkung des Honigs gemessen. Das Kilo kostet weit über 1000 Euro.

Die Neuseeländer berufen sich darauf, dass Manuka ein Wort der Ureinwohner Neuseelands, der Maori sei und dass der Name deshalb zu Neuseeland gehöre. Als Präzedenzfall führen sie Champagner und Scotch Whiskey an.  Australien vertritt den Standpunkt, dass die gleiche Pflanze auch den gleichen Namen tragen darf. Noch gibt es keinen endgültigen Entscheid. Doch es geht um Geld – viel viel Geld.

In einer Woche werde ich in Melbourne am Australian Open sein. Da werde ich ganz besonders darauf achten, ob Novak Djokovic ein Glas Manuka-Honig auf dem Court verschlingt. Wenn das wirklich so sein sollte, dann verspreche ich Euch eins: Ich werde so viel Manuka-Honig verschlingen, bis ich der Nachfolger von Roger Federer bin.

 

 

One thought on “12 in 12 – Der grosse Honigkrieg”

  1. Hallo UMF25+ wow? Ich hatte bei einem reichen arabischen Freund das Glueck eine minikleine Loeffelspitze von UMF29+ Manuka Honig zu probieren. Der hat den bei einer Firma in der Naehe von Duesseldorf online gekauft. War ein echtes Erlebnis. Da Laden zeigt das auch hier: https://tasteforyou.de

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