12 in 12 – Bangkok loves Tokyo

In Bangkok ist alles japanisch. Sushi-Restaurants, Ramen, Gyoza, japanische Mode, J-Pop, Anime, Manga, japanische Filme in den Kinos und und und. Während japanische Touristen in Europa und besonders in den USA oft  belächelt werden, sind sie hier die grossen Stars.

“Ich liebe Japan” sagt die knapp 30-jährige Aunyawee, die ein japanisches Comme-dse-Garcons-Shirt an hat. “Wenn die was machen, dann aber richtig” sagt sie. Thailänder wachsen mit der japanischen Kultur auf. Cartoons wie Sailor Moon und Doraemon laufen hier im Fernsehen rauf und runter. Japaner gelten als “sophisticated”, reich und schön.

Japan ist der grösste Investor in Thailand. 4500 Unternehmen aus dem Land der aufgehenden Sonne haben hier eine Niederlassung. Ein grosser Teil der Infrastruktur in Thailand wird ebenfalls von Japan aus finanziert. Vergessen sind die Differenzen aus dem zweiten Weltkrieg. Damals wechselte Thailand kurz vor Kriegsende die Seiten und in den Strassen wurde gefeiert, als Japan kapitulierte.

Wer in Thailand etwas auf sich hält, der fliegt nach Japan. Dank der Billig-Airline Air Asia und dem wirtschaftlichen Boom ist das für viele Thailänder durchaus erschwinglich geworden. Die japanische Küche vor Ort erleben, einmal an einer Manga-Convention dabei sein und die Lieblings-J-Pop-Band endlich mal live sehen. Das steht ganz oben auf der Liste der jungen Thais.

Zwischen den beiden Ländern gibt es durchaus Parallelen. Beide haben einen König, Buddhismus spielt eine besondere Rolle, die Länder sind sicher, die Leute freundlich und hilfsbereit. Die Thailänder bewundern die Japaner. Sie möchten auch gerne so sein – innen und aussen.  Weiss, weisser, am weissesten, japanisch…oder so ähnlich.

Einen grossen Unterschied gibt es aber. Während in Japan der soziale und gesellschaftliche Druck und die Konformität wohl so ausgeprägt ist, wie nirgends andes auf der Welt, gilt in Thailand weitgehend: Leben und Leben lassen. Ich hoffe, das bleibt auch so, denn die Unbeschwertheit ist genau das, was das Land ausmacht.

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