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12 in 12 – Städterating Zürich – My Hometown

Wie verprochen noch eine Jokerstadt dazu: Meine Heimatstadt Zürich, in die ich jetzt auch wieder zurückgekehrt bin.

Zürich kommt auf ein Total von 60 von 90 Punkten. Damit schlägt die grösste Stadt der Schweiz zwar immerhin Rom, Bangkok und Nizza, hinkt aber hinter Titelträger Berlin, den Silbermedaillengewinnern Los Angeles und Tokio sowie 7 weiteren Metropolen der Bestenliste zurück.

Heisst das nun, dass ich aus Zürich weg nach Berlin, Tokio oder Los Angeles ziehe? Nein.

Erstens ist ein Rating nur ein Rating und hängt stark von den gewählten Kategorien ab. Wenn ich Morgen für die nächsten zehn Jahre in eine der Städte ziehen müsste, wäre Rom, das Schlusslicht der Tabelle, sicher nicht die schlechteste Wahl und Berlin nicht automatisch der grosse Gewinner.

Zweitens haben wir uns ja schon einige Male über das Thema Heimat unterhalten, wo Heimat  herkommt, was sie bedeutet, wo und wie man sie findet und was sie wert ist. Zürich hat da einige Trümpfe in der Hand – und wenn das auch nur daran liegen mag, dass ich hier geboren bin…

…und Drittens: Ich habe gerade einen Job hier in Zürich angenommen und werde der Stadt schon deshalb treu bleiben – zumindest für “the foreseeable future” – ich kann ja nicht gleich wieder auf Reisen gehen – oder?

Haltet die Ohren steif und macht die nächste grosse Reise einfach gleich für mich mit – so long und bis bald. Danke fürs Dabeisein

 

 

 

 

 

12 in 12 – Städterating Bangkok

Ein Monat ist nicht viel Zeit, doch genug, um einen Eindruck zu gewinnen, wie eine Stadt tickt. Deshalb haben wir ein Städterating erarbeitet, das sich von den gängigen Modellen der Mercers dieser Welt unterscheidet. Wir achten weniger auf das Bildungssystem, das politische Umfeld und das Gesundheitssystem, sondern mehr auf Faktoren, die eine Stadt einzigartig machen. Das Rating in neun Kategorien geht von 1 (schlecht) bis 10 (grandios) und spiegelt unser rein subjektives Empfinden:

Die Leute: 6

“The Land of the Smiles”nennt man Thailand auch. Das kommt nicht von ungefähr. Auch in Bangkok sind die Thais meist freundlich und haben ein Lächeln übrig. Doch so richtig schlau wird man aus den Thais nicht, geschweige denn versteht man sie wirklich in weniger als einem Monat. Man bleibt Beobachter und gewinnt das Gefühl, dass hier vieles nur oberflächlich ist und dass die Regel “aus den Augen, aus dem Sinn” gilt.

Kulturelles Angebot: 4

Wenn man Shopping nicht als kulturelle Aktivität zählt, dann hinkt Bangkok deutlich hinter anderen Metropolen hinterher. Theater, Kunst, Musik und auch Sportveranstaltungen  sind hier “far and inbetween”.

Food: 7

Food ist sicherlich das grosse Plus dieser Stadt. Gutes Essen ist hier überall gegenwärtig, sei es Street Food oder Fine Dining. Thai Food ist so viel mehr als nur Curry und Pad Thai. Auch wer auf internationale Küche steht, der kommt hier auf seine Kosten.

Preisniveau: 10

Manchmal fragt man sich, wie eine Stadt dieses Kalibers nur so billig sein kann. Ein Mittagessen für einen Euro, ins Kino für 3 Euro, ein ganzes Outfit für 10 Euro. Es gibt wohl keine Stadt auf diesem Planeten, in der man so günstig leben kann.

Öffentlicher Verkehr: 4

Dank dem Skytrain ist die Fortbewegung in Bangkok so viel besser und einfacher geworden. Auch die Taxis sind nicht mehr ganz so nervig und immer mehr Fahrer sind bereit, auch den Taxi-Zähler anzustellen. Doch insgesamt könnte die Infrastruktur besser sein. Fahrradfahren ist schlicht unmöglich, Uber steckt noch in den Kinderschuhen und wenn ein Ziel nicht am Skytrain oder der Metro liegt, wird es umständlich. Zudem ist der Verkehr haarsträubend.

Wetter/Klima: 6

In Bangkok ist es so gut wie immer warm; für viele viel zu warm. Im Februar ist das Klima so gut wie sonst nie. Deshalb war es recht angenehm. Doch spätestens ab April ist es oft unerträglich heiss und schwül. Doch insgesamt ist das schon viel besser als die bitterkalten Winter in Moskau.

Sicherheit: 8

Die wohl grösste Überraschung war, wie sicher Bangkok ist. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Thais sind extrem friedfertig. Es kann durchaus sein, dass jemand auf dem Markt mal seine Stimme erhebt und etwas frech wird. Doch damit hat es sich dann auch.

Fun/Fell-Good-Factor 7:

Es macht Spass in Bangkok einfach mal durch ein Quartier zu laufen. Irgendwas passiert immer. Ein Augenschmaus. Langweilig wird es einem hier nicht so schnell. Zudem ist fast alles machbar – man muss nur wissen wie und wo.

Coolness/Kreativität; 5

Thailand ist das Land der Copycats. Hier wird alles kopiert, ob aus Europa, Japan oder den USA. Das gilt für Produkte, Gastrokonzepte und Freizeitaktivitäten. Das ist zwar spassig, aber nicht unbedingt kreativ.

Gesamtresultat für Bangkok: 57 Punkte

Bangkok liegt damit punktgleich mit Rom auf dem letzten Platz. Das heisst nicht, dass es uns in Bangkok nicht gefallen hat. Im Gegenteil. Die Stadt, die wir als allerletzte auf unsere Liste aufgenommen haben, ist eine Offenbarung. We’ll be back.

 

12 in 12 – Städterating Sydney

Das ist der letzte Eintrag aus Sydney. Der Moment, die Stadt zu bewerten, ist gekommen.

Etwas mehr als ein Monat ist nicht viel Zeit, doch genug, um einen Eindruck zu gewinnen, wie eine Stadt tickt. Deshalb haben wir ein Städterating erarbeitet, das sich von den gängigen Modellen der Mercers dieser Welt unterscheidet. Wir achten weniger auf das Bildungssystem, das politische Umfeld und das Gesundheitssystem, sondern mehr auf Faktoren, die eine Stadt einzigartig machen. Das Rating in neun Kategorien geht von 1 (schlecht) bis 10 (grandios) und spiegelt unser rein subjektives Empfinden:

Die Leute: 7

Die australische Lockerheit ist sicher ansteckend. Doch unter der lockeren Oberfläche gibt es durchaus auch eine gewisse Staatshörigkeit. In Australien gibt es mehr Regeln als in den meisten europäischen Ländern

Kulturelles Angebot: 8

Dafür, dass Sydney am Ende der Welt liegt, ist das Angebot absolut erstklassig. Festivals en Masse, eine vibrierende Musikszene, Theater, Museen. Alles is auf internationalem Top-Niveau. Eine wahre Freude.

Food: 7

Dass Australien eine Vielfalt an gastronomischen Einflüssen bietet hat wohl zwei Gründe: Erstens gibt es keine australische Küche und so ist der Australier offen für alles und zweitens ist Australien und insbesondere Sydney ein Einwandererhub. Besonders die asiatische Küche ist hier absolute Spitze. Die Qualität der Zutaten ist zudem “out of this world”.

Preisniveau: 5

Wenn man vorher in Mexico City und Buenos Aires war, dann muss man sich erst wieder an die höheren Preise gewöhnen. Doch unter dem Strich ist Australien nicht teuer. Wenn man ein wenig aufpasst, wo man was kauft, dann ist Australien durchaus mit Europa vergleichbar.

Öffentlicher Verkehr: 6

Der ÖV in Sydney ist verbesserungsfähig. Zu wenige Metro-Linien, kein öffentliches Fahrradsystem und oft starker Verkehr führen oft zu Wartezeiten. Was allerdings cool ist, sind die öffentlichen Schiffs-Linien, die einen je nach Wohnort direkt zur Arbeit bringen.

Wetter / Klima: 8

Sommer ist Winter und Winter ist Sommer, wenn ihr wisst was ich meine. In Sydney ist es das ganze Jahr über schön. Manchmal wird es etwas gar warm, doch dann ist die Abkühlung an einem der 70 Strände der Stadt nicht weit.

Sicherheit: 9

In Sydney gibt es glaube ich das Wort Kriminalität gar nicht. Hier fühlt man sich absolut sicher.

Fun/Feel-Good Faktor: 8

Spass haben kann man in Sydney eine ganze Menge. Alles ist einen Tick lockerer und einfacher.

Coolness/Kreativität: 6

Sydney ist nicht die kreativste aller Städte. In Australien gibt da Melbourne den Ton an. Hier ist man eher etwas konservativ und traditionell. Doch das muss nicht zwangsläufig was Schlechtes sein.

Total: 64 Punkte

Das ist Platz drei, gleichauf mit Buenos Aires und ganz knapp hinter Mexico City und Moskau. Hier noch der Überblick:

12 in 12 – Städterating Buenos Aires

Das ist der letzte Eintrag aus Buenos Aires. Der Moment, die Stadt zu bewerten, ist gekommen.

Ein Monat ist nicht viel Zeit, doch genug, um einen Eindruck zu gewinnen, wie eine Stadt tickt. Deshalb haben wir ein Städterating erarbeitet, das sich von den gängigen Modellen der Mercers dieser Welt unterscheidet. Wir achten weniger auf das Bildungssystem, das politische Umfeld und das Gesundheitssystem, sondern mehr auf Faktoren, die eine Stadt einzigartig machen. Das Rating in neun Kategorien geht von 1 (schlecht) bis 10 (grandios) und spiegelt unser rein subjektives Empfinden:

Die Leute: 7

Die Portenos sind nicht ganz leicht zu knacken. Doch wenn man ihnen einmal gezeigt hat, dass man nicht nur ein “doofer Tourist” ist, dann werden sie charmant und redselig. Auf jeden Fall sind sie total “real”.

Kulturelles Angebot: 8

Das war die grösste Überraschung. In Buenos Aires gibt es immer was spannendes zu tun. Ob klassische Musik, Tangoveranstaltungen, Theater, Popkonzerte oder Kunst an sich. Buenos Aires hat die Nase im Wind. Dazu kommt, dass fast alles umsonst ist. Gratis und franko. Das Centro Cultural Kirchner ist die beste Kulturinstitution, die ich irgendwo auf dieser Welt kenne. Dazu das Centro Cultural Recoleta und das Glück ist perfekt.

Food: 7

Dass es hier das beste Fleisch der Welt gibt, ist nicht nur ein Klischee. Dazu kommen leckere Pizzas, Pasta, Salate und Empanadas.D ie Atmosphäre ist immer familiär. Toll!  Auch internationale Küche fehlt nicht. Doch da gibt es noch etwas Nachholbedarf.

Preisniveau: 7

Nach Mexico City hat es im Vergleich jede Stadt schwer. Doch wer etwas aufpasst, was er kauft, der kommt in Buenos Aires mit wenig Geld durch. Die Metro kostet weniger als 50 Cent und ein mega fettes Steak gibt es für 15 Euro.

Öffentlicher Verkehr: 5

Da gibt es Verbesserungsmöglichkeiten. Die U-Bahn fährt nur bis 23 Uhr und das Fahrradsystem ist ein Albtraum. Doch Uber und die Zuverlässigkeit des ÖV insgesamt machen das Ganze immerhin deutlich besser als in Rom.

Wetter/Klima: 8

Jetzt ist hier Sommer und das Klima ist perfekt. Doch in BA ist es das ganze Jahr über mild. Im Winter regnet es zwar recht oft, doch draussen Sitzen ist auch dann noch immer möglich.

Sicherheit: 7

Buenos Aires hat keinen sehr guten Ruf, wenn es um Sicherheit geht. Doch davon haben wir überhaupt nichts gespürt. Wir haben uns pudelwohl gefühlt.

Fun/ Feel-Good-Faktor: 8

Hier ist immer was los. Spass lauert sozusagen an jeder Ecke und zu Hause fühlt man sich auch. BA ist auch ein wenig The city that never sleeps…

Coolness/Kreativität: 7

Hier vibriert es. Die Leute sind cool drauf, ziehen sich auch gerne mal schön an und man merkt, dass hier viele Künstler und sonstige Kreative zu Hause sind. Kultur liegt den Leuten hier im Blut.

Gesamtergebnis: 64 Punkte

Hier der Vergleich zu den anderen Städten. Ganz knapp hat es nicht für den Spitzenplatz gereicht. Platz drei im Moment.

Next stop: Sydney